Mediationsfelder

"Schimpfe so, dass du schnell wieder Freund werden kannst." 
Periandros, einer der 7 Weisen

Familienmediation

Mediation kann dabei helfen, familiäres und partnerschaftliches Zusammenleben auszutarieren.


Mediation ist ein erprobter Weg, gegenseitige Ansprüche und Erwartungen klarer zu bekommen und diese zu vermitteln. 

Familie bindet eine Vielzahl von Wünschen, Hoffnungen, Erwartungen und Aufgaben. So gut sie es eben können, geben sich Menschen in Familien Zuwendung und Unterstützung und kümmern sich umeinander. Menschen werden in die Familie hinein geboren, sie wachsen hier auf und bekommen mit auf den Weg, was die Familie zu bieten hat. Familien geraten in Zerreißproben. Rechnungen, die in Familien gemacht werden, gehen nicht immer auf. Erwartungen prallen aufeinander. Manchmal wird es zu eng. Die Jüngeren machen ihre Ansprüche geltend. Dann kann es Streit und Zerwürfnis geben. Familie wächst an ihren Herausforderungen.

Mediation bei Trennung und Scheidung

Der Mediator John Haynes nennt Mediation „Scheidung ohne Verlierer“. 


Es geht nicht mehr miteinander. So ist es. Mediation ist ein Hilfsmittel, den schwierigen und oft schmerzhaften Weg der Trennung zu gestalten.

Da sind Fragen sind zu klären: Wie gehen wir zukünftig mit den Kindern um? Auch in Trennung und Scheidung bleiben Eltern ja weiterhin Eltern. Wie verfahren wir mit dem, was wir in der Ehe beschafft und besessen haben? Wie soll das mit dem Unterhalt laufen? Wer kümmert sich um was?

Für Menschen, die die Regie über ihren Trennungs- und Scheidungsprozess behalten möchten, bietet Mediation eine Möglichkeit der Verständigung und des Ausgleichs: Damit Sie sich auch weiter in die Augen sehen können.

Mediation in Institutionen und in der Arbeitswelt

Menschen sind keine Maschinen. Sie werden nicht „eingestellt“, sondern gestalten die Bedingungen ihrer Tätigkeit aktiv mit. Aus Konflikten etwas machen, gehört dazu.


In der Mediation suchen Teams und Kollegen Wege aus dem Konflikt. Ziel ist es, zur Kollegialität und Arbeitsfreude zurück zu finden und den Austausch wieder zu beleben. 

Am Arbeitsplatz und in Organisationen sind wir in besonderer Weise aufeinander angewiesen, denn die Ziele der Einrichtung, der Behörde oder des Betriebs lassen sich nur durch Zusammenarbeit erreichen. In der Regel wollen wir unsere Arbeit gut machen. Konflikte und Streit hauen da oft so richtig rein. Das kostet auf Dauer nicht nur Nerven, sondern auch Geld. Da spricht vieles für faire Lösungen. Insofern sind Menschen auch in der Mediation – ganz an der Arbeit.

Nachbarschaftsmediation

Viele von uns investieren viel Zeit und Geld in ihre Wohnung, aber fast nichts in eine gute Nachbarschaft.


Es kann der Beste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Aber in der Mediation geht es nicht um Gut und Böse, sondern um Lösungen – auch bei Nachbarschaftskonflikten.

Und was nicht alles nerven und stören kann: laute Musik, Bauaktivitäten, das üppige Wachstum der Vegetation auf dem Nebengrundstück, verstellte Flure … Peanuts? Keineswegs, wenn man einen Ort zum Leben gefunden hat und die vier Wände braucht, um in einer ohnehin lauten und betriebsamen Welt zu sich zu kommen. Mediation kann auch ein Gespräch sein, in dem es darum geht, was Nachbarn brauchen, um sich, Wand an Wand, zuhause zu fühlen.

Mediation in der Gemeinde

"Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus, daß ihr allzumal einerlei Rede führt und lasset nicht Spaltungen zu unter euch …"


… schreibt Paulus an die Korinther. Die Bibel ist voller Streitgeschichten, aber auch voll von Beispielen der beharrlichen Suche nach Frieden. Leicht ist das nicht. Immerhin steckt in uns allen der alte Streithammel Mensch. Der ist oft selbstgerecht, bockig gerade in Hader und Unvernehmen und zugleich verletzlich und seufzend nach Erlösung. 

Erlösung ist nicht Sache der Mediation. Aber Mediation unterstützt dort, wo Menschen es ernst meinen mit dem Frieden. Noch ist kein Weg aus dem Unfrieden gefunden. Da ist schon die Entscheidung „Wir brauchen Unterstützung“ ein Akt der von uns geforderten Barmherzigkeit uns selbst und anderen gegenüber.